Absturzsicherung

 Fachgruppe Absturzsicherung der Feuerwehr Lindau

Arbeiten unter Absturzgefahr sind für die Feuerwehr nichts Außergewöhnliches. Wenn die Einsatzkräfte in großer Höhe, z. B. auf Dächern oder an tieferliegenden Einsatzstellen, wie etwa Baugruben, tätig werden müssen, bedarf es besonderer Ausbildung und Ausrüstung. Um die Aus- und Weiterbildung im Bereich Absturzsicherung zu fokussieren, haben sich im Jahr 2018 acht Feuerwehrangehörige zu einer Fachgruppe zusammengeschlossen.

Heute zählt die Gruppe ca. 20 Spezialisten für Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen, welche aus allen Lindauer Wachbereichen stammen. Der überwiegende Teil der Mitglieder hat den Basislehrgang Absturzsicherung bereits erfolgreich absolviert. Die Leiter der Lindauer Fachgruppe, Chris Reifges und Ralph Brand, sind als „Ausbilder Absturzsicherung“ sowie „Sachkundige PSAgA“ qualifiziert und bringen Absturzsicherungskenntnisse aus dem Privat- und Berufsleben mit. So ist die Feuerwehr Lindau in der Lage, eigenes Personal in diesem Spezialbereich fundiert aus- und fortzubilden.

Zum Einsatz kommt die Fachgruppe immer dann, wenn Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen durchgeführt werden müssen und eine besondere Sicherung erforderlich wird. In den Aufgabenbereich fällt zudem die Sicherung verunfallter Personen in unwegsamen Bereichen sowie deren Rettung. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn herkömmliches Gerät und Material nicht einsetzbar sind. Als Beispiel ist hier eine Personenrettung außerhalb des Aktionsradius der Drehleiter anzuführen.

Die Lindauer Fachgruppe ist damit zuständig für die Rettung aus Höhen und Tiefen im Einsatz. Es liegt auf den ersten Blick nahe, diese Tätigkeiten als „Höhenrettung“ zu bezeichnen. Die Aufgaben ähneln sich zwar, sind aber doch unterschiedlich. Ein wesentliches Merkmal der Höhenrettung ist etwa das frei hängende Arbeiten im Seil. Die Tätigkeiten der Fachgruppe Absturzsicherung beschränken sich hingegen auf absturzgefährdete Bereiche – die Einsatzkräfte Arbeiten also nicht frei im Seil hängend.

Angefordert werden die Absturzsicherungsexperten je nach Lage durch den Einsatzleiter.

Regelmäßige intensive Fort- und Weiterbildung ist grundlegend für die sichere Abarbeitung der Einsätze unter Absturzgefahr. So wird mindestens einmal pro Monat in Form einer Übung trainiert. Je nach Bedarf werden Basislehrgänge angeboten um weitere Mitglieder zu qualifizieren.