Dieser Menschenretter wäre fast vergessen worden
Glatt vergessen: Als Lucas Müller bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Lindau geehrt wurde, ist die Auszeichnung für seinen Kameraden Nico Kutter den Verantwortlichen durchgerutscht.
Dabei hatten die beiden gemeinsam sich wegen selbstlosen Einsatzes bei dem Extremwetterereignis am 31. Mai vergangenen Jahres hochverdient gemacht. In der Bayerstraße hatte ein Hangrutsch mit der damit verbundenen Schlammlawine das Untergeschoss eines Hauses vollkommen zugeschüttet.
Mure dringt ins Haus ein
Kutter und Müller waren ursprünglich als Reserveteam in die Bayerstraße geholt worden, aber bald an die Einsatzstelle beordert worden. Dort erfuhren sie, dass dort noch eine Frau in ihrer Wohnung eingeschlossen sein musste. Derweil hatte die Mure in einer zweiten Welle Fenster eingedrückt und war in die Wohnung eingedrungen.
Die Tür sei wegen des Schlamms nicht mehr zu öffnen gewesen, berichten die beiden. Zum Glück war ein Mann dazugekommen, mit einer Heckenschere ausgerüstet. Mit deren Hilfe bekamen sie die Tür wenigstens einen Spalt auf und konnten dadurch mit ihrem Rettungswerkzeug ansetzen, die Tür schließlich aufwuchten und die Frau aus der Wohnung holen.
Eigenes Leben riskiert
Wenig später wäre der Frau nicht mehr zu helfen gewesen, denn die Schlammmassen füllten das Untergeschoss in der Folge bis zur Decke. Dass Kutter und Müller dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten, war den beiden in diesem Moment nicht bewusst. „Es galt zu helfen“, sagen die beiden. Dafür hätten sie schließlich die Ausbildung gemacht.
Nun wurde die Ehrung für Nico Kutter nach der Montagsübung nachgeholt. Kreisbrandmeister Paul Sporrädle war in die Hauptwache gekommen, um ihm die fällige Auszeichnung zuteilwerden zu lassen. Diese besteht aus einer Anerkennungsurkunde und dem Silbernen Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes.
Bild- und Textquelle: Lindauer Zeitung