Auf Flächenbrandeinsätze vorbereitet

20.10.2023
Weiterbildung

In diesem Jahr hatten wir viele Unwetterlagen zu bewältigen, die in ihrer Art und Intensität so in der Vergangenheit nicht oder nur äußerst selten aufgetreten sind. So wird uns der Sommer 2023 zum einem mit Sturmeinsätzen in Erinnerung bleiben aber auch mit Sonne satt und starker Hitze.

Im Juni und Juli lautete die Alarmierungsmeldung bei vielen bayrischen Feuerwehren häufig „Feldbrand“. Im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels etwa wurde am 13. Juli 2023 der Katastrophenfall ausgerufen: Ein Getreidefeld stand nach einem Defekt eines landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugs großflächig in Brand und das Feuer bewegte sich mit einer Breite von etwa 700 Metern auf bewohntes Gebiet zu.

Grund genug, für uns von der Freiwilligen Feuerwehr Lindau, sich auch auf solche Einsätze vorzubereiten. Und so haben am Montag, den 16. Oktober 2023, der Löschzug Nord und die Löschgruppe Altstadt in einer Gemeinschaftsübung, mit Beteiligung des Einsatzleitwagens der Hauptwache und einem externen Drohnenpiloten, einen Flächenbrand nach Fahrzeugbrand, mit einer bewusstlosen Person im Fahrzeug im Ortsteil Bechtersweiler unter realistischen Bedingungen mit Feuerschein und Übungsrauch, geübt.

Das erst eintreffende Löschfahrzeug (Florian Lindau 3/43/1) des Löschzuges Nord hat direkt die Personenrettung und Brandbekämpfung des landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugs übernommen. So konnten die Personen schnell gerettet und dem Rettungsdient zur weiteren Versorgung übergeben werden.

Die beiden nachgerückten Löschfahrzeuge, das LF 20 (Florian Lindau 3/41/1) des Löschzuges Nord und das LF 10 (Florian Lindau 4/43/1) der Löschgruppe Altstadt haben dann im weiteren Übungsverlauf, im sogenannten „Pump-and-Roll-Verfahren“ die Brandbekämpfung des Flächenbrandes übernommen.

„Pump-and-Roll“ bezeichnet die Wasserabgabe während der Fahrt bei Schritttempo. Mit laufender Pumpe fährt das Löschfahrzeug mit Schrittgeschwindigkeit den Feuersaum entlang, während das Feuer durch die Einsatzkräfte, mit dem handgeführten Hohlstrahlrohr des Schnellangriffs, abgelöscht wird. Für diesen Einsatzzweck eignen sich beiden Löschfahrzeuge (3/41/1 und 4/43/1) hervorragend.

Der gleichzeitige Betrieb der Feuerlöschkreiselpumpe und des Fahrantriebes ist nicht bei allen Feuerwehrfahrzeugen technisch möglich, viele Fahrzeuge können entweder fahren oder die Feuerlöschkreiselpumpe betreiben.

Mit dem Gerätewagen Logistik 2 (Florian Lindau 3/56/1) wurde die Einsatzstelle wären der Übung schließlich noch ausgeleuchtet und die Wasserversorgung über eine mögliche Langewegstrecke sichergesellt.

Die Besatzung des Mannschaftstransportwagens (3/14/1) übernahm die Verkehrsabsicherung und hat zuvor dem „3/43/1“ bei der Personenrettung und Wasserversorgung über einen in der Naheliegenden Hydranten unterstütze.

Der Einsatzleitwagen (Florian Lindau 1/12/1) der Hauptwache unterstütze den Zugführer des Löschzuges Nord bei der Einsatzleitung und übernahm die Kommunikation und Dokumentation an der Einsatzstelle.

Die vom Drohnenpilot erstellten Luftaufnahmen wurden direkt in den Einsatzleitwagen übertragen und konnten so verwendet werden, um Brandinseln und Lageränderungen besser erkennen zu können.

Stadträtin und Feuerwehrpflegerin Annette Schäfler hat sich während der Übung vom Zusammenspiel der Einheiten überzeugen können.

Die Kameradinnen und Kameraden freuten sich über den angekündigten Besuch und den mitgebrachten Nachtisch. Und so konnten alle nach der Übung bei einer gemeinsamen Brotzeit, die vom Vorstand des Feuerwehrvereins Unterreitnau organisiert wurde, sich über die gemachten Erfahrungen austauschen.

Textquelle: Feuerwehr Lindau (B)